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Physik, 12 B-Felder - Die Lenz´sche Regel

Leiterschaukel Thomson´scher Ringversuch Wirbelstrombremse

Übersicht

Die Lenz´sche Regel deutet das Minuszeichen des Induktionsgesetzes.

Sie lautet:

Der induzierte Strom ist immer so gerichtet, dass sein Magnetfeld der Induktionsursache entgegenwirkt.

Leiterschaukel

Ersetzt man beim Leiterschaukelversuch den Spannungsmesser durch einen Amperemeter, so kann im Leiterkreis ein merklicher Strom fließen sobald man mit einer äußeren Kraft Fa an ihm zieht.

Auf einen Strom durchflossenen Leiter in einem Magnetfeld wirkt wiederum die Lorentzkraft. Die linke Hand Regel fordert, dass die Kraft F* entgegengesetzt zur Kraft Fa wirkt.

 

Übrigens: würde die Kraft F* in die gleiche Richtung wie die Kraft  Fa wirken, so würde sie die Bewegung unterstützen. Einmal angestoßen müsste der Leiter sich fortan immer schneller bewegen. Dies wäre ein Energiezuwachs ohne dass man von außen Energie zuführt (Widerspruch zum Energiesatz).

Thomson´scher Ringversuch

Ein oben offenes Joch wird durch weitere Eisenkerne nochmals verlängert und mit einer Spule (500 Wdg.) bestückt. Auf die Spule legt man nun einen Aluminiumring. Schaltet man die Netzspannung ein, so springt der Ring etwa 1,5 m hoch in die Luft. Legt man einen ebensolchen, aber durchgesägten Ring auf die Spule, so geschieht nichts.

Auf folgender Seite ist das ganze als Flash Animation zu sehen: SPECTRUM Online-Experimente: Thomson-Ring

Aber was hat das ganze mit der Lenz´schen Regel zu tun?

Zum Applet: http://micro.magnet.fsu.edu/electromag/java/lenzlaw/index.html

bullet

Bewegt sich der Nordpol des Stabmagneten auf den Metallring zu, so fließt der technische Strom (gelb) im Uhrzeigersinn. Aufgrund dieses Stroms entsteht ein Magnetfeld (blaue Feldlinien), das dem äußeren zunehmenden Feld (rote Feldlinien) entgegengerichtet ist. Auf der Ringunterseite entsteht durch den Induktionsstrom ein Nordpol, der hemmend auf die Bewegung  vom Nordpol des Stabmagneten einwirkt.

bullet

Bewegt sich der Nordpol des Stabmagneten nach unten vom Metallring weg, so fließt der Induktionsstrom im Gegenuhrzeigersinn. Aufgrund dieses Stroms entsteht ein Magnetfeld (blaue Feldlinien), das dem äußeren abnehmenden Feld (rote Feldlinien) gleichgegengerichtet ist.

Das Video (6,14 MB) zeigt seht schön animiert wie ein Ring von über über einen Magneten fällt. Durch den sich ändernden magnetischen Fluss wird im Rind ein Strom induziert, wessen Magnetfeld gemäß der lenzschen Regel dem Permanentmagnet entgegen gerichtet ist. Hier ist ein Ring mit einem sehr kleinen ohmschen Widerstand animiert worden. Das Copyright liegt bei:  The Physics 8.02 Website

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Wirbelstrombremse

Wirbelstrombremse

Zwischen den Polschuhen des Elektromagneten ist ein schmaler Spalt, in dem ein Blech schwingen kann.

Das Blech kann in seine Halterung auf zwei Arten eingespannt werden: einmal so, dass die geschlitzte Seite zwischen den Polschuhen schwingt, einmal so, dass die geschlossene Plattenfläche zwischen den Polschuhen schwingt.

 

Die Videos ( Wirbelstrombremse Blech (477 kB) und Wirbelstrombremse Blech mit Schlitzen (476 kB)) zeigen, dass zwar beide Male die Schwingung abgebremst wir, allerdings unterschiedlich stark.

 

Doch wie kommt es überhaupt zu dieser Abbremsung?

WirbelstrombremseGegeben ist das in blau eingezeichnete Magnetfeld und eine Platte aus Metall, die sich mit einer Geschwindigkeit v durch das Magnetfeld bewegt.

Dadurch werden auch die darin befindlichen Elektronen durch das Magnetfeld bewegt. Diese erfahren daher eine Lorentzkraft, welche gemäß der linken Hand Regel eine Kraft ergibt nach oben als Richtung der Kraft. Da nur ein Teil der Metallplatte von dem magnetischen Feld durchsetzt ist fließen die Elektronen wieder zurück - es entsteht ein kreisförmiger Strom, ein Wirbelstrom, der in braun eingezeichnet ist.

Gemäß des Lenzschen Gesetzes ist dieser induzierte Strom so gepolt, dass er seiner Ursache entgegenwirken kann - also der Bewegung der Metallplatte durch das Magnetfeld mit der Geschwindigkeit v. Die Wirbelströme erzeugen also ein Magnetfeld (linke Faust Regel) welches dem äußeren Magnetfeld genau entgegengerichtet ist. Somit kann das äußere Magnetfeld eine Kraft auf die sich bewegende Metallplatte ausüben und sie damit abbremsen. Das geschlitzte Blech wird kaum gebremst, weil sich auf Grund der Schlitze keine (großflächigen) Wirbelströme ausbilden können.

Eine technische Anwendungen der Wirbelstrombremse findet sich beim ICE. Dieser verfügt neben einer klassischen Scheibenbremse und einer Generatorbremse auch über eine moderne Wirbelstrombremse. Dazu senkt sich ein Rahmen mit vielen Elektromagneten nahe über die Schienen. Es wird hier nicht die magnetische Eigenschaft von Eisen genützt, sondern seine elektrische Leitfähigkeit. Die Magnetfelder, die sich mit dem Rahmen entlang der Schienen bewegen, induzieren im Eisen Kreisströme, die der Bewegung des ICE Energie entziehen. Diese Bremse funktioniert besonders gut und zuverlässig bei hohen Geschwindigkeiten, unabhängig von der Griffigkeit der Schienen; außerdem ist sie wartungsarm, weil keine Reibung auftritt.

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letzte Änderung: 12.4.2005