Leitete
im Kapitel der E-Felder die Funktionsweise eines Röhrenbildschirms
durch den Unterricht, so liegt die Frage nahe, ob auch die Bildröhre
eines Fernsehers genauso funktioniert. (An dieser Stelle kann dann
sehr schön eine Zusammenfassung erfolgen.)
Der Querschnitt eines Fernsehers weist auf den ersten Blick viele
Gemeinsamkeiten mit einem Röhrenbildschirm auf. Lediglich die
Kondensatorablenkplatten fehlen. Dafür sind mehrere Spulen zu
erkennen. Auf die Funktion der Mehrpoleinheit wird aus didaktischen
Gründen verzichtet.
Für den Verlauf des weiteren
Unterrichts ergeben sich nun folgende Fragestellungen (in Reihenfolge der
Elektronenbahn):
Was passiert mit den Elektronen
im Magnetfeld, bzw. welche Bahnkurve beschreiben sie? (Ablenkung auf
Kreisbahnen)
Offen bleiben dabei lediglich
folgende Themen:
Hall Effekt
Massenspektroskop
Teilchenbeschleuniger
Der
Aufbau der Fragen (vgl. Ladung und E-Felder)
ist extra redundant gehalten um so eine
zusätzliche Lernstütze für Schüler zu bieten. (Redundanz ist von der
Wortbedeutung zwar eher negativ belegt, ich vertrete jedoch die Meinung
dass naturwissenschaftlicher Unterricht redundant sein muss um Schülern
so eine zusätzliche Lernstütze zu bieten.)
Eine
hervorragende Erklärung zur Funktion der Fernsehrröhre bieten die Seiten
Die Fragen 1+2 "Welche
Kraft wirkt auf sie?" und "Wie kann man die wirkende
Kraft beschreiben?" lassen sich mit dem Wissen aus der Sek I
schon sofort beantworten. Wahrscheinlich muss dieses aber wieder
aufgefrischt werden. Dazu dient die untergeordnete Seite Grundwissen
B-Felder.
Um die zweite Frage
vollständig beantworten zu können fehl eigentlich nur die Kenntnis der
magnetischen Feldstärke B. In der Elektrostatik haben wir
die Stärke des elektrischen Feldes bestimmt durch die Kraft auf eine
Probeladung. So könnte man analog versuchen, hier die Stärke eines magnetischen
Feldes durch die Kraft auf einen Probemagneten zu messen. Dies ist jedoch nicht
möglich, da es keinen magnetischen Monopol gibt. Daher ist definiert man die Stärke eines magnetischen Feldes
durch die Kraft, die ein Prüfstrom im Magnetfeld
erfährt. Aus dem Versuch folgt:
Nun soll die dritte Frage
"Wie kann man die Kraft berechnen?" beantwortet werden. Die
Lorentzkraft ist aus der Sek I ja qualitativ schon bekannt.
Im Leiterschaukelversuch wurde
die Wirkung auf einen Strom durchflossenen Leiter untersucht. Nun soll die
Wirkung auf einzelne, bewegte Elektronen beobachtet werden (die
ja bekanntlich den Ladungstransport in Strom durchflossenen Leitern übernehmen).
Dies ist besonders schön an einem Elektronenstrahl zu sehen, welcher im
Magnetfeld abgelenkt wird
Video Elektronenstrahl im Magnetfeld (52 kB).
Aus der Lorentzkraft auf einen
Strom durchflossenen Leiter wird dann die Kraft auf ein einzelnes Elektron
hergeleitet.
, bzw. für den Fall das v
senkrecht zu B ist:
Die
Lorentzkraft ermöglicht durch den so genannten Hall Effekt eine
besonders einfache Messung von Magnetfeldern. Seine Untersuchung
erfolgt außerhalb des Rahmenkontexts Fernsehröhre.
Er tritt auf, wenn in
einem Strom durchflossenen Leiter Elektronen unter dem Einfluss eines
äußeren Magnetfelds fließen. Auf die sich bewegenden Elektronen
wirkt die Lorentzkraft. Fließt der Strom senkrecht zum Magnetfeld,
so werden die Ladungsträger auf eine Seite des Leiters "gedrängt"
und es entsteht eine Spannung zwischen dieser und der gegenüberliegenden
Seite. Diese Spannung wird Hall-Spannung UH
genannt.
Eine genauere Beschreibung des
Hall Effekts erfolgt auf der untergeordneten Seite Hall
Effekt.
Bleibt noch die vierte Frage
"Was passiert mit den Elektronen
im Magnetfeld, bzw. welche Bahnkurve beschreiben sie?".
Durch eine Transferleistung ist
es möglich auch diese Frage schon zu beantworten. Die Lorentzkraft wirkt
senkrecht zur ursprünglichen Bewegungsrichtung. Sie wirkt daher als
Zentripetalkraft. Daraus ergibt sich, dass zwar die Richtung der
Geschwindigkeit, nicht aber deren Betrag geändert wird. Als Bahnkurve
ergibt sich dann ein Kreis.
Der Radius der Kreisbahnen ist
abhängig von:
der Masse der Teilchen
der Ladung der Teilchen
der Geschwindigkeit der
Teilchen (indirekt gegeben durch die Beschleunigungsspannung)
und der Stärke des
Magnetfelds.
Da Beschleunigungsspannung und
Magnetfeld regelbar sind ergeben sich insbesondere aus der Abhängigkeit
von Masse mehrere Anwendungsmöglichkeiten.
Mit der Lorentzkraft
und der Zentripetalkraft
und der Geschwindigkeit
ergibt sich die so
genannte spezifische Ladung eines Elektrons als Verhältnis von der
Elementarladung zur Elektronenmasse.
Zusammen mit der aus dem
Millikanversuch
bestimmten Elementarladung kann so die Elektronenmasse bestimmt
werden
Eine genauere Beschreibung des Fadenstrahlrohrs erfolgt auf der untergeordneten Seite
Fadenstrahlrohr.
Der Kontext der Fernseherröhre
bringt nun keine sinnvolle Vertiefung mehr. Stattdessen wird im fachlichen
Kontext nach weitern geladenen Teilchen auf Kreisbahnen gesucht.
Fündig wird man unter anderem bei der Massenspektroskopie. Sie ist ein
wichtiges Analysenverfahren zur Bestimmung von chemischen Elementen, Molekülmassen
und Massenfragmenten welches auf Experimente von Thomson (1899)
zurückgeht. 1919 konstruierte Aston ein Gerät, das auf der Methode
räumlich getrennter gekreuzter (senkrecht aufeinander stehender) Felder
beruht.
Nur für eine bestimmte
Geschwindigkeit kompensieren sich beide Kräfte, so dass Teilchen gleicher
Masse den Schirm im selben Punkt treffen. Man kann also durch entsprechende Auswahl von E und B jede
beliebige Geschwindigkeit einstellen.
Eine genauere Beschreibung der
Massenspektroskopie erfolgt auf der untergeordneten Seite Massenspektroskop.
Eine weiter sehr schöne Anwendung der Erkenntnisse
über die Bewegung geladener Teilchen in Magnetfeldern sind die
Polarlichter.
Eine genauere Beschreibung der Polarlichter erfolgt auf der untergeordneten Seite
Polarlichter. Hier erfolgt auch
die Erklärung einer magnetischen Flasche.
Um Teilchen mit
Linearbeschleunigern auf immer größere Energien zu beschleunigen
waren immer größere Beschleunigungsstrecken notwendig. Schließlich
wurden diese zu groß. Man lenkte die zu beschleunigenden Teilchen
auf eine Kreisbahn, um die Beschleunigungsstrecke immer wieder
durchlaufen zu können.
Ein Zyklotron besteht aus
zwei Dipolmagneten, die in der Abbildung über- und unterhalb der
gestrichelten Kreislinie angebracht sind. Im Spalt zwischen den
Magneten befindet sich die Ionenquelle, hier werden die zu
beschleunigenden Teilchen erzeugt. Sie werden durch eine an zwei D-förmige-
Elektroden anliegende Wechselspannung beschleunigt.
Die Frequenz der
Wechselspannung muss so gewählt werden, dass beim Durchfliegen des
Spalts die Elektroden so gepolt sind, dass die Teilchen durch das
dort herrschende elektrische Feld beschleunigt werden.
Auf Grund der höheren Geschwindigkeit, die die Teilchen nun
besitzen, wird der Bahnradius größer. Die Zeit zwischen zwei
Spaltdurchläufen bleibt dabei immer exakt dieselbe, so dass das
Zyklotron mit einer konstanten Wechselspannungsfrequenz betrieben
werden kann (durch den zyklischen Betrieb auch der Name der Apparatur).
Eigentlich sollte ja nun zu
Magnetfeldern schon alles gesagt sein, doch bei genauerer Betrachtung
bleibt doch noch eine Frage offen. Wir wissen zwar, dass Magnetfelder
durch Spulen erzeugt werden und können deren Stärke über den Hall
Effekt messen - aber wäre es nicht möglich sie aus der Spulengeometrie
direkt zu berechnen? Die Antwort ist ja (sonst würde ich die Frage ja
wahrscheinlich auch nicht stellen).
Ein
Strom durchflossener Leiter ist von einem Magnetfeld umgeben.
Dabei gilt die linke Faust-Regel:
Denkt man sich den Strom durchflossenen Leiter mit der linken Hand so
umfasst, dass der abgespreizte Daumen in die Bewegungsrichtung der Elektronen
(electron current flow)
weist, dann geben die übrigen Finger den Verlauf der Feldlinien an.
Eine genauere Beschreibung des
Magnetfeldes langer Leiter erfolgt auf der untergeordneten Seite Hall
Effekt.
Experimentell lässt sich durch
Ausmessen des B-Feldes eines Strom durchflossenen Leiters folgende
Beziehung:
Fließt durch zwei
Leiterstücke (z.B. Draht) ein Strom, so kann eine Kraft zwischen
diesen Leitern festgestellt werden. Die bewegten Ladungen in einem
Leiter erzeugen ein magnetisches Feld B , durch welches der zweite
Leiter eine Kraft erfährt.
Für die Kraft gilt:
Mit der Amperedefinition
ist bei I1 = I2 = 1 A und l = r = 1m die Kraft
F = 1 10-7 N. Somit ergibt sich die magnetische Feldkonstante
als Proportionalitätsfaktor
.
Der rechnerische Ausdruck für
das Magnetfeld eines langen Leiters ergibt sich dann zu:
Nun werden Magnetfelder im
Alltag nicht durch lange Leiter, sondern mit Spulen erzeugt. Daher ist es
notwendig die Feldstärke direkt aus der Spulengeometrie berechnen zu
können. Mögliche Abhängigkeiten B(I,n,l,A) werden im Unterricht
experimentell untersucht.
Daraus ergibt sich folgende
Gleichung:
Bisher wurden alle
Versuche mit Luft gefüllten Spulen durchgeführt. Aus der Sek I sollte
aber noch bekannt sein, dass man die Magnetfelder beträchtlich
verstärken kann, wenn ein Eisenkern in eine Spule eingeführt wird.
Um die Magnetfeldbeeinflussung
von Stoffen zu berücksichtigen wird die Permeabilitätszahl μr
als ein weiterer, materialbezogener Proportionalitätsfaktor
eingeführt. Für die Magnetfelder von Leitern und Spulen gilt dann:
bzw. .
Besondere Bedeutung kommt den
ferromagnetischen Stoffen (Eisen und Ferrite, Kobalt, Nickel) zu, die in
der Elektrotechnik häufig zum Einsatz kommen (Elektromotor,
Transformator, Spule) da diese die Magnetfeldstärke zum Beispiel gegenüber
Luft ganz erheblich erhöhen (2000 bis 3000).
Eine genauere Beschreibung der
Magnetfelder von Spulen erfolgt auf der untergeordneten Seite B-Feld
Spule.
Im Jahre 1831 baute Michael
Faraday eine
Anordnung auf, die wir heute als Transformator bezeichnen würden.
Das Schließen und das Öffnen des Schalters bewirkt, dass sich das
magnetische Feld im Ring ändert, Beim Schließen wird es aufgebaut, beim
Öffnen abgebaut. Faraday entdeckte, dass nur die Änderungen des magnetischen
Feldes in der Umgebung eines Leiter eine Spannung induziert.
Hier
wird eine Leiterschleife in ein räumlich begrenztes Magnetfeld
geschoben. Es ändert sich die vom Magnetfeld durchsetzte Fläche,
deshalb wird beim Ein- und Austritt in das Magnetfeld eine Spannung
induziert.
Besonders zu beachten ist, das unterschiedliche
Vorzeichen der Induktion Spannung bei Ein- und Austritt in das
Magnetfeld.
Auch wenn sich eine Spule in einem zeitlich konstanten
homogenen Magnetfeld dreht, wird eine Spannung induziert.
Die beiden Formeln
lassen sich zu zusammen
fassen.
Mit der Definition des
magnetischen Flusses ergibt sich dann:
Eine genauere Beschreibung des
Induktion erfolgt auf der untergeordneten Seite Induktion.
Die Lenz´sche Regel deutet das Minuszeichen des
Induktionsgesetzes.
Sie lautet:
Der induzierte Strom ist immer so gerichtet, dass sein Magnetfeld
der Induktionsursache entgegenwirkt.
Eine genauere Beschreibung der
Lenz´schen Regel zusammen mit Wirbelstrombremsen erfolgt auf der untergeordneten Seite Lenz´sche
Regel.
Als Selbstinduktion
bezeichnet man die Induktionswirkung eines Strom durchflossenen
Leiters auf sich selber.
Das Anwachsen der
Stromstärke hat ein Anwachsen des magnetischen Feldes zur Folge,
das bedeutet, der magnetische Fluss ändert sich. Dem
Induktionsgesetz folgend, wird im Leiterkreis eine Gegenspannung
induziert, die das Erreichen der maximalen Stromstärke verzögert.
Die Selbstinduktion wirkt also ihrer Ursache entgegen. Dies
geschieht beim Anschalten und Ausschalten.
Die Selbstinduktionsspannung berechnet sich zu
Dabei ist L die Induktivität der Spule
Eine genauere Beschreibung des
Selbstinduktion erfolgt auf der untergeordneten Seite Selbstinduktion.