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Physik, 12 - Magnetische Felder

magnetische(s) Kraft / Feld Lorentzkraft Teilchen auf Kreisbahnen Ströme als Ursache Induktion Feldenergie

Übersicht

Leitete im Kapitel der E-Felder die Funktionsweise eines Röhrenbildschirms durch den Unterricht, so liegt die Frage nahe, ob auch die Bildröhre eines Fernsehers genauso funktioniert. (An dieser Stelle kann dann sehr schön eine Zusammenfassung erfolgen.)

Der Querschnitt eines Fernsehers weist auf den ersten Blick viele Gemeinsamkeiten mit einem Röhrenbildschirm auf. Lediglich die Kondensatorablenkplatten fehlen. Dafür sind mehrere Spulen zu erkennen. Auf die Funktion der Mehrpoleinheit wird aus didaktischen Gründen verzichtet.

Für den Verlauf des weiteren Unterrichts ergeben sich nun folgende Fragestellungen (in Reihenfolge der Elektronenbahn):

  1. Welche Kraft wirkt auf sie? (magnetische Kraft)

  2. Wie kann man die wirkende Kraft beschreiben? (magnetisches Feld, magnetische Feldstärke)

  3. Wie kann man die Kraft berechnen? (Lorentzkraft)

  4. Was passiert mit den Elektronen im Magnetfeld, bzw. welche Bahnkurve beschreiben sie? (Ablenkung auf Kreisbahnen)

Offen bleiben dabei lediglich folgende Themen:

  1. Hall Effekt

  2. Massenspektroskop

  3. Teilchenbeschleuniger

 

Der Aufbau der Fragen (vgl. Ladung und E-Felder) ist extra redundant  gehalten um so eine zusätzliche Lernstütze für Schüler zu bieten. (Redundanz ist von der Wortbedeutung zwar eher negativ belegt, ich vertrete jedoch die Meinung dass naturwissenschaftlicher Unterricht redundant sein muss um Schülern so eine zusätzliche Lernstütze zu bieten.)

Eine hervorragende Erklärung zur Funktion der Fernsehrröhre bieten die Seiten  
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Funktion eines Schwarz-Weiß- Fernsehers

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Funktion eines Farbfernsehers

Hier der Link zum Download der aller in dieser Reihe verwendeten Folien: Sammlung_B-feld

magnetische Kraft / magnetisches Feld / magnetische Feldstärke

Die Fragen 1+2 "Welche Kraft wirkt auf sie?" und "Wie kann man die wirkende Kraft beschreiben?" lassen sich mit dem Wissen aus der Sek I schon sofort beantworten. Wahrscheinlich muss dieses aber wieder aufgefrischt werden. Dazu dient die untergeordnete Seite Grundwissen B-Felder.

Um die zweite Frage vollständig beantworten zu können fehl eigentlich nur die Kenntnis der magnetischen Feldstärke B. In der Elektrostatik haben wir die Stärke des elektrischen Feldes bestimmt durch die Kraft auf eine Probeladung. So könnte man analog versuchen, hier die Stärke eines magnetischen Feldes durch die Kraft auf einen Probemagneten zu messen. Dies ist jedoch nicht möglich, da es keinen magnetischen Monopol gibt. Daher ist definiert man die Stärke eines magnetischen Feldes durch die Kraft, die ein Prüfstrom im Magnetfeld erfährt. Aus dem Versuch folgt:

Die magnetische Feldstärke ergibt sich dann zu:

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Lorentzkraft

Nun soll die dritte Frage "Wie kann man die Kraft berechnen?" beantwortet werden. Die Lorentzkraft ist aus der Sek I ja qualitativ schon bekannt.

Im Leiterschaukelversuch wurde die Wirkung auf einen Strom durchflossenen Leiter untersucht. Nun soll die Wirkung auf einzelne, bewegte Elektronen beobachtet werden (die ja bekanntlich den Ladungstransport in Strom durchflossenen Leitern übernehmen). Dies ist besonders schön an einem Elektronenstrahl zu sehen, welcher im Magnetfeld abgelenkt wird Video Elektronenstrahl im Magnetfeld (52 kB).

Aus der Lorentzkraft auf einen Strom durchflossenen Leiter wird dann die Kraft auf ein einzelnes Elektron hergeleitet.

, bzw. für den Fall das v senkrecht zu B ist: 

Die Lorentzkraft ermöglicht durch den so genannten Hall Effekt eine besonders einfache Messung von Magnetfeldern. Seine Untersuchung erfolgt außerhalb des Rahmenkontexts Fernsehröhre.

Er tritt auf, wenn in einem Strom durchflossenen Leiter Elektronen unter dem Einfluss eines äußeren Magnetfelds fließen. Auf die sich bewegenden Elektronen wirkt die Lorentzkraft. Fließt der Strom senkrecht zum Magnetfeld, so werden die Ladungsträger auf eine Seite des Leiters "gedrängt" und es entsteht eine Spannung zwischen dieser und der gegenüberliegenden Seite. Diese Spannung wird Hall-Spannung UH genannt.

Eine genauere Beschreibung des Hall Effekts erfolgt auf der untergeordneten Seite Hall Effekt.

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Teilchen auf Kreisbahnen

Bleibt noch die vierte Frage "Was passiert mit den Elektronen im Magnetfeld, bzw. welche Bahnkurve beschreiben sie?".

Durch eine Transferleistung ist es möglich auch diese Frage schon zu beantworten. Die Lorentzkraft wirkt senkrecht zur ursprünglichen Bewegungsrichtung. Sie wirkt daher als Zentripetalkraft. Daraus ergibt sich, dass zwar die Richtung der Geschwindigkeit, nicht aber deren Betrag geändert wird. Als Bahnkurve ergibt sich dann ein Kreis.

Der Radius der Kreisbahnen ist abhängig von:

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der Masse der Teilchen

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der Ladung der Teilchen

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der Geschwindigkeit der Teilchen (indirekt gegeben durch die Beschleunigungsspannung)

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und der Stärke des Magnetfelds.

Da Beschleunigungsspannung und Magnetfeld regelbar sind ergeben sich insbesondere aus der Abhängigkeit von Masse mehrere Anwendungsmöglichkeiten.

Mit der Lorentzkraft

und der Zentripetalkraft

und der Geschwindigkeit

ergibt sich die so genannte spezifische Ladung eines Elektrons als Verhältnis von der Elementarladung zur Elektronenmasse.

Zusammen mit der aus dem Millikanversuch bestimmten Elementarladung kann so die Elektronenmasse bestimmt werden

Eine genauere Beschreibung des Fadenstrahlrohrs erfolgt auf der untergeordneten Seite Fadenstrahlrohr.

Der Kontext der Fernseherröhre bringt nun keine sinnvolle Vertiefung mehr. Stattdessen wird im fachlichen Kontext nach weitern geladenen Teilchen auf Kreisbahnen gesucht.

Fündig wird man unter anderem bei der Massenspektroskopie. Sie ist ein wichtiges Analysenverfahren zur Bestimmung von chemischen Elementen, Molekülmassen und Massenfragmenten welches auf Experimente von Thomson (1899) zurückgeht. 1919 konstruierte Aston ein Gerät, das auf der Methode räumlich getrennter gekreuzter (senkrecht aufeinander stehender) Felder beruht.

Nur für eine bestimmte Geschwindigkeit kompensieren sich beide Kräfte, so dass Teilchen gleicher Masse den Schirm im selben Punkt treffen. Man kann also durch entsprechende Auswahl von E und B jede beliebige Geschwindigkeit einstellen.

Eine genauere Beschreibung der Massenspektroskopie erfolgt auf der untergeordneten Seite Massenspektroskop.

Eine weiter sehr schöne Anwendung der Erkenntnisse über die Bewegung geladener Teilchen in Magnetfeldern sind die Polarlichter.

Eine genauere Beschreibung der Polarlichter erfolgt auf der untergeordneten Seite Polarlichter. Hier erfolgt auch die Erklärung einer magnetischen Flasche.

Um Teilchen mit Linearbeschleunigern auf immer größere Energien zu beschleunigen waren immer größere Beschleunigungsstrecken notwendig. Schließlich wurden diese zu groß. Man lenkte die zu beschleunigenden Teilchen auf eine Kreisbahn, um die Beschleunigungsstrecke immer wieder durchlaufen zu können.

Ein Zyklotron besteht aus zwei Dipolmagneten, die in der Abbildung über- und unterhalb der gestrichelten Kreislinie angebracht sind. Im Spalt zwischen den Magneten befindet sich die Ionenquelle, hier werden die zu beschleunigenden Teilchen erzeugt. Sie werden durch eine an zwei D-förmige- Elektroden anliegende Wechselspannung beschleunigt.

Die Frequenz der Wechselspannung muss so gewählt werden, dass beim Durchfliegen des Spalts die Elektroden so gepolt sind, dass die Teilchen durch das dort herrschende elektrische Feld beschleunigt werden.
Auf Grund der höheren Geschwindigkeit, die die Teilchen nun besitzen, wird der Bahnradius größer. Die Zeit zwischen zwei Spaltdurchläufen bleibt dabei immer exakt dieselbe, so dass das Zyklotron mit einer konstanten Wechselspannungsfrequenz betrieben werden kann (durch den zyklischen Betrieb auch der Name der Apparatur).

Eine sehr gute Erklärung des Zyklotrons mit Herleitung der Formel und Java Animation findet sich auf den Seiten des Landesbildungsservers Baden Württemberg.

Hier ein Programm von J.Schraub, welches ein Zyklotron (922 kB) in zwei verschiedenen Ansichten simuliert.

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Ströme als Ursache von Magnetfeldern

Eigentlich sollte ja nun zu Magnetfeldern schon alles gesagt sein, doch bei genauerer Betrachtung bleibt doch noch eine Frage offen. Wir wissen zwar, dass Magnetfelder durch Spulen erzeugt werden und können deren Stärke über den Hall Effekt messen - aber wäre es nicht möglich sie aus der Spulengeometrie direkt zu berechnen? Die Antwort ist ja (sonst würde ich die Frage ja wahrscheinlich auch nicht stellen).

Ein Strom durchflossener Leiter ist von einem Magnetfeld umgeben.

Dabei gilt die linke Faust-Regel:
Denkt man sich den Strom durchflossenen Leiter mit der linken Hand so umfasst, dass der abgespreizte Daumen in die Bewegungsrichtung der Elektronen (electron current flow) weist, dann geben die übrigen Finger den Verlauf der Feldlinien an.

Eine genauere Beschreibung des Magnetfeldes langer Leiter erfolgt auf der untergeordneten Seite Hall Effekt.

Experimentell lässt sich durch Ausmessen des B-Feldes eines Strom durchflossenen Leiters folgende Beziehung:

figure3025

Fließt durch zwei Leiterstücke (z.B. Draht) ein Strom, so kann eine Kraft zwischen diesen Leitern festgestellt werden. Die bewegten Ladungen in einem Leiter erzeugen ein magnetisches Feld B , durch welches der zweite Leiter eine Kraft erfährt.

Für die Kraft gilt:

equation3338

Mit der Amperedefinition ist bei I1 = I2 = 1 A und l = r = 1m die Kraft F = 1 10-7 N. Somit ergibt sich die magnetische Feldkonstante als Proportionalitätsfaktor

Img689.gif (600 Byte) .

Der rechnerische Ausdruck für das Magnetfeld eines langen Leiters ergibt sich dann zu:

Nun werden Magnetfelder im Alltag nicht durch lange Leiter, sondern mit Spulen erzeugt. Daher ist es notwendig die Feldstärke direkt aus der Spulengeometrie berechnen zu können. Mögliche Abhängigkeiten B(I,n,l,A) werden im Unterricht experimentell untersucht.

Daraus ergibt sich folgende Gleichung:

Bisher wurden alle Versuche mit Luft gefüllten Spulen durchgeführt. Aus der Sek I sollte aber noch bekannt sein, dass man die Magnetfelder beträchtlich verstärken kann, wenn ein Eisenkern in eine Spule eingeführt wird.

Um die Magnetfeldbeeinflussung von Stoffen zu berücksichtigen wird die Permeabilitätszahl μr als ein weiterer, materialbezogener Proportionalitätsfaktor eingeführt. Für die Magnetfelder von Leitern und Spulen gilt dann:

bzw. .

Besondere Bedeutung kommt den ferromagnetischen Stoffen (Eisen und Ferrite, Kobalt, Nickel) zu, die in der Elektrotechnik häufig zum Einsatz kommen (Elektromotor, Transformator, Spule) da diese die Magnetfeldstärke zum Beispiel gegenüber Luft ganz erheblich erhöhen (2000 bis 3000).

Eine genauere Beschreibung der Magnetfelder von Spulen erfolgt auf der untergeordneten Seite B-Feld Spule.

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Elektromagnetische Induktion

Im Jahre 1831 baute Michael Faraday eine Anordnung auf, die wir heute als Transformator bezeichnen würden.

Das Schließen und das Öffnen des Schalters bewirkt, dass sich das magnetische Feld im Ring ändert, Beim Schließen wird es aufgebaut, beim Öffnen abgebaut. Faraday entdeckte, dass nur die Änderungen des magnetischen Feldes in der Umgebung eines Leiter eine Spannung induziert.

Hier wird eine Leiterschleife in ein räumlich begrenztes Magnetfeld geschoben. Es ändert sich die vom Magnetfeld durchsetzte Fläche, deshalb wird beim Ein- und Austritt in das Magnetfeld eine Spannung induziert.

Besonders zu beachten ist, das unterschiedliche Vorzeichen der Induktion Spannung bei Ein- und Austritt in das Magnetfeld.

Auch wenn sich eine Spule in einem zeitlich konstanten homogenen Magnetfeld dreht, wird eine Spannung induziert.

 Die beiden Formeln lassen sich zu zusammen fassen.

Mit der Definition des magnetischen Flusses ergibt sich dann:

 

Eine genauere Beschreibung des Induktion erfolgt auf der untergeordneten Seite Induktion.

Die Lenz´sche Regel deutet das Minuszeichen des Induktionsgesetzes.

Sie lautet:

Der induzierte Strom ist immer so gerichtet, dass sein Magnetfeld der Induktionsursache entgegenwirkt.

Eine genauere Beschreibung der Lenz´schen Regel zusammen mit Wirbelstrombremsen erfolgt auf der untergeordneten Seite Lenz´sche Regel.

Als Selbstinduktion bezeichnet man die Induktionswirkung eines Strom durchflossenen Leiters auf sich selber.

Das Anwachsen der Stromstärke hat ein Anwachsen des magnetischen Feldes zur Folge, das bedeutet, der magnetische Fluss ändert sich. Dem Induktionsgesetz folgend, wird im Leiterkreis eine Gegenspannung induziert, die das Erreichen der maximalen Stromstärke verzögert. Die Selbstinduktion wirkt also ihrer Ursache entgegen. Dies geschieht beim Anschalten und Ausschalten.

Die Selbstinduktionsspannung berechnet sich zu

Dabei ist L die Induktivität der Spule

Eine genauere Beschreibung des Selbstinduktion erfolgt auf der untergeordneten Seite Selbstinduktion.

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Energie des magnetischen Feldes

Die Formel zur Energie des magnetischen Feldes werden im Unterricht nur kurz hergeleitet.

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letzte Änderung: 20.7.2005