Ein Strom (bewegte
Ladungsträger) erzeugen magnetische Felder. Michael Faraday (1791
bis 1867) ging nun der Frage nach, ob es nicht auch den umgekehrten
Zusammenhang gibt, dass also ein Magnetfeld einen Strom erzeugt. Das
induzierende Magnetfeld erzeugte Faraday zunächst durch hohe
Dauerströme.
In seinem sehr
detailliert geführten Laborbuch stellte Faraday am 28. November
1825 drei Versuche dar deren schematischer Aufbau im Folgenden
dargestellt ist:
Aus der Sek I sollte noch
bekannt sein warum sich mit dauerhaften, stationären Magnetfeldern
keine Induktionsspannung erzeugen lässt.
Im Jahre 1831 baute eine
Anordnung auf, die wir heute als Transformator bezeichnen würden:
1831entdeckte Michael Faraday die elektromagnetische Induktion durch
ein Experiment, bei dem er zwei Spulen aus Draht ähnlich wie bei unten
stehendem Versuch um einen Ring aus Weicheisen auf gegenüberliegenden
Seiten wickelte.
Auf einen Eisenring sind zwei
Spulen gewickelt. An die Enden der Spule A wird eine Batterie aus
Voltaelementen angeschlossen, an Spule B das Galvanometer (eine Spule
mit einer Magnetnadel). Diese zeigt nur beim Einschalten des Stroms in A
einen kurzen Ausschlag. Ebenso beim Ausschalten, aber
diesmal in die Gegenrichtung.
Das Schließen und das Öffnen des Schalters bewirkt, dass sich das
magnetische Feld im Ring ändert, Beim Schließen wird es aufgebaut, beim
Öffnen abgebaut. Faraday entdeckte, dass nur die Änderungen des magnetischen
Feldes in der Umgebung eines Leiter eine Spannung induziert.
In diesem Applet lassen sich einige der Ergebnisse von Faraday noch einmal
nachvollziehen. Zu sehen ist eine mit der Maus bewegliche Spule. Diese
kann in das Magnetfeld eines Hufeisenmagneten rein- oder rausgeführt
werden. Die jeweils induzierte Spannung ist am Voltmeter ablesbar.
Hier
wird eine Leiterschleife in ein räumlich begrenztes Magnetfeld
geschoben. Es ändert sich die vom Magnetfeld durchsetzte Fläche,
deshalb wird beim Ein- und Austritt in das Magnetfeld eine Spannung
induziert.
Auch wenn sich eine Spule in einem zeitlich konstanten
homogenen Magnetfeld dreht, wird eine Spannung induziert.
Da sich die Spule ständig dreht, verändert sich damit auch die
Anzahl der Magnetfeldlinien welche Fläche durchsetzen.
Die "wirksame" Fläche As geht
aus der eigentlichen Spulenfläche (gelb) durch Projektion hervor.
Somit ergibt sich eine zweite Formel zur Berechnung
der Induktionsspannung.
Dabei ist zu beachten, dass nicht auf die Größe
der Fläche As, sondern auf die Schnelligkeit der Änderung dieser
Fläche ankommt!
In der Animation lässt sich
sehr gut beobachten, wann die Flächenänderung und damit auch die
Induktionsspannung besonders groß ist.
Bei der Rotation der Spule handelt es sich eine
gleichförmige Kreisbewegung. Für diese gilt:
Für den Momentanwert der auftretenden
induzierten Wechselspannung gilt nun:
Weil in dem Ausdruck
für den Scheitelwert auch die Winkelgeschwindigkeit vorkommt hängt der
Scheitelwert der Wechselspannung auch von der Drehfrequenz ab:
je schneller die Spule im Magnetfeld rotiert, um so größer wird
auch der Scheitelwert der Wechselspannung.
kleine Frequenz f
kleine Winkelgeschwindigkeit
kleine Scheitelspannung
große Periodendauer T
doppelte Frequenz f
doppelte Winkelgeschwindigkeit
doppelte Scheitelspannung
halbe Periodendauer T
Die beiden Formeln und
lassen sich zu zusammen
fassen.
Mit der Definition des
magnetischen Flusses ergibt sich dann:
Bleibt die Frage nach
der physikalischen Ursache, warum bei Flächenänderung überhaupt
eine Spannung induziert wird.
Dazu kann man eine Variation des schon bekannten Leiterschaukelversuchs
betrachten. Lässt man die Leiterschaukel - einmal angestoßen - im
Magnetfeld eines Hufeisenmagneten hin- und herschwingen, so kann man
am empfindlichen Messgerät eine Spannung feststellen.
Das Entstehen einer Spannung bei der Bewegung eines Leiters im
Magnetfeld kann man mit Hilfe der Lorentzkraft verstehen:
Im Leiter werden
Elektronen
mitbewegt. Mit der linken Hand Regel ergibt sich bei einer Bewegung
nach links eine Lorentzkraft auf die Elektronen, die aus der
Zeichenebene gerichtet ist. Daher erhält der nach links bewegte
Stab vorne einen Minuspol und hinten einen Pluspol
(Elektronenmangel).
Bei der Bewegung in der Gegenrichtung wird der Stab umgepolt. Ruht
der Stab, so kommt es zu keiner Ladungstrennung.
Durch die Ladungstrennung
entsteht ein anwachsendes elektrisches Feld,
bis im Gleichgewicht die Lorentzkraft durch die
Coulomb-Kraft kompensiert wird.
Das Applet von Jakob Vogel
zeigt diesen Zusammenhang sehr schön. Es erfordert eine Java
Laufzeit Umgebung der Version 1.4 oder später. Diese wird bei Bedarf herunter
geladen.
Der Leiter kann im
Magnetfeld verschoben werden. Die "durchstrichene" Fläche
wird hinter dem Leiter angezeigt. Die geometrischen Daten zur
Bewegung werden rechts oben ausgegeben.
Der gelbe Graph zeigt den
Ort des Leiters und der rote die induzierte Spannung (jeweils in Abhängigkeit
der Zeit) an.