Die
Einsicht, dass zwischen mechanischen Wellen (Schall, Wasserwellen)
einerseits und elektromagnetischen Wellen (Radiowellen, Licht)
andererseits grundlegende Unterschiede bestehen, stand vor 100
Jahren am Beginn der Entwicklung der modernen Physik
(Relativitätstheorie, Quantenmechanik).
Die klassische Mechanik stößt
bei der Beschreibung von mikroskopischen Vorgänge an ihre Grenzen. Oft
stehen die beobachteten Phänomene sogar im krassen Widerspruch zu ihr.
Neben der Relativitätstheorie ist die Quantenmechanik die große
revolutionäre Entdeckung des 20-ten Jahrhunderts.
Aus der Sicht der täglichen Welt
sind viele quantenmechanische Vorgänge verblüffend und schwer vorstellbar.
Da kann Energie plötzlich nicht mehr beliebig, sondern nur noch in Paketen
abgegeben werden. Waren Vorgänge gleich einem Uhrwerk vorhersagbar, so
kommt der Zufalls ins Spiel. Hatten Lichtwellen ebenfalls
Teilcheneigenschaften, so haben nun Teilchen auch Welleneigenschaften.
Erschafft jede Messung, jede Entscheidung eine Aufspaltung unserer Realität
in Parallelwelten?
Hier ein
Link zum Download der aller in dieser Reihe verwendeten Folien:
Sammlung Quanten (Stand 18.11.05)
mit dem Übungsarbeitsblatt!
1905 stellte Albert Einstein bei einem Versuch, den äußeren
Photoeffekt zu erklären, die Theorie auf, dass sich Licht in manchen
Situationen wie Teilchen verhält und dass die Energie jedes
Lichtteilchens oder Photons nur von der Wellenlänge des Lichtes
abhängt. Um diesen Effekt zu erklären, beschrieb er Licht als eine
Ansammlung von Geschossen, die auf das Metall auftreffen. Ein freies
Elektron im Metall, das von einem Photon getroffen wird, absorbiert
die Energie des Photons. Wenn das Photon ausreichend Energie
besitzt, wird das Elektron vom Metall gelöst.
Eges
= hf= Ekin + EAustritt
Einsteins Theorie erklärte viele
Besonderheiten des externen photoelektrischen Effekts, z. B. warum die
maximale Energie der abgegebenen Elektronen von der Intensität des
einfallenden Lichtes unabhängig ist. Nach seiner Theorie hängt die maximale
Energie eines freigesetzten Elektrons nur von der Energie des freisetzenden
Photons ab, die wiederum nur von der Wellenlänge bzw. Frequenz des Lichtes
abhängt. Einsteins Theorie wurde später durch weitergehende Forschung
bestätigt. Seine Erklärung des Photoeffekts trug zusammen mit dem Beweis,
dass sich elektromagnetische Strahlung in manchen Situationen wie eine
Vielzahl von Teilchen verhält, zu der Entwicklung der Quantentheorie bei.
Für seine Arbeit zum photoelektrischen Effekt (und nicht etwa für die
Relativitätstheorie!) erhielt Einstein 1921 den Nobelpreis für Physik.
Auf der untergeordneten Seite
finden sich Simulationen zum Photoeffekt.
Wenn man elektromagnetische Strahlung analysiert, die ein Raumgebiet
durchdrungen hat, in der es freie Elektronen gibt, beobachtet man eine
Streuung. Neben der Raileighstrahlung lässt sich außerdem ein anderer Effekt
nachweisen: die Wellenlänge der gestreuten Strahlung hängt dabei von der
Streurichtung ab.
Es seil
die Wellenlänge der einfallenden Strahlung, und
l’ die Wellenlänge der gestreuten
Strahlung.
Compton hat herausgefunden, dass die Differenz dieser
beiden Wellenlängen ausschließlich von dem Streuwinkel
q abhängt, und sich darstellen
lässt als
wobei lc eine
Konstante mit dem Wert 2.4262 10-12 m ist. (Compton-Wellenlänge)
Auf der untergeordneten Seite
finden sich Simulationen zum
Comptoneffekt.
Schießt man einen Elektronenstrahl auf ein Gitter (z.B. eine
Silberfolie), so entsteht ein ähnliches Interferenzmuster wie bei
elektromagnetischen wellen einer bestimmten Wellenlänge. Das
Hindernis im Weg der "Elektronenwelle" ist hierbei der Abstand der
Netzebenen im Kristall (vergleiche Bragg
Reflexion).
Die hellen Ringe werden durch die Elektronenbeugung verursacht. Dies
ist ein starker Hinweis darauf, dass Elektronen neben dem
Teilchenverhaltenauch ein Wellenverhalten zeigen.
Würden die Elektronen ein reines
Wellenverhalten zeigen, so müsste das Interferenzmuster
sofort als Ganzes, wenn auch
mit sehr schwacher Intensität, auf dem Schirm erscheinen.
Statt dessen wird die Energie an einer
punktförmigen Stelle des Schirms abgegeben, wie es für das Verhalten
von energiereichen Teilchen charakteristisch ist. Weder ein reines Wellenmodell noch
ein reines Teilchenmodell
beschreibt das Verhalten der Elektronen vollständig.
Der
Physiker De-Broglie hat den allgemeinen Zusammenhang zwischen
dem Impuls p=mv eines Teilchen und einer im zuordenbaren
Wellenlänge
le
aufgestellt.
Die
Wellenlänge und
der Impuls p der Elektronen sind indirekt proportional
zueinander!
oder kurz: le
~ 1/p oder le ~ 1/mv
Impuls
p und Wellenlänge
l
eines Teilchens sind indirekt proportional zueinander.
Die Proportionalitätskonstante ist das Plancksche
Wirkungsquantum h= 6,6262.10-34
Js = 4,1357.10-15
eVs.
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finden sich Simulationen zur
Elektronenbeugung.